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Die Vorgeschichte von “Elden Ring” in leicht verständlicher Sprache. Auf Twitter.

von Angélique Adler, Ilona Asaturyan, Elen Babenko und Jamie Ann Rothwange

“Barrierefreie Kommunikation” ermöglicht Teilhabe, dient der Verständigung, ist adressatengerecht. Im Seminar sind wir im Sommersemester 2022 der Frage nachgegangen, wie es gelingen kann, jene, die aus verschiedenen Gründen nicht (oder kaum) lesen und schreiben können, nicht von gesellschaftlicher Teilhabe auszugrenzen. Es sind im Seminar verschiedene kleinere Beiträge entstanden, die sich auch mit der Vermittlung von Literatur und Videospielen beschäftigen. Wir haben uns dazu entschieden, die Vorgeschichte von Elden Ring, dem aktuellen Spiel von From Software (Publisher Bandai Namco), in verständlicher Sprache nachzuerzählen – wer Spiele aus dem Hause kennt, wird wissen, dass das zwar eine Herausforderung der besonderen Art ist, sich aber doch lohnen kann. Denn wenn man schon stumme Held:innen durch apokalyptische Welten steuert, in denen Artefakte, Gegner, Architekturen ihre eigene Geschichte in sich tragen (als Teil der so genannten Lore), dann kann es sicher nicht schaden, wenn man vor dem Spieleinstieg ein wenig mehr über Motivation und Rolle der Held:innen in diesen Welten weiß. Zum zweiten haben wir uns dazu entschieden, unsere ganz wesentlich durch die Arbeit der Community gestützte Geschichte auf Twitter (@EREducated) auszurollen – vielleicht eine weitere Besonderheit unseres Studierendenprojekts. Wir fassen die thematischen Threads in diesem Beitrag zur besseren Nachvollziehbarkeit zusammen. Das Quellen- und Literaturverzeichnis, den Hinweis, dass alle Bildrechte bei From Software und Bandai Namco liegen, sowie den Dank an die Community stellen wir voran: Ohne Eure essenziellen Beiträge hätte dieses Projekt niemals das Licht der Welt erblickt!

Elden Ring in leicht verständlicher Sprache

Das ProjektElden Ring in leicht verständlicher Sprache” ist im Rahmen des Seminars “Barrierefreie Kommunikation” am Institut für Germanistik und Medienkulturen der TU Dresden entstanden und nimmt die Vorgeschichte von Elden Ring in den Blick. Erarbeitet wurde es von Jamie Ann (@jamiieann_), Ilona (@ilona_as3), Elen (@elen_babenko) und Angélique (@devilish_angi).

ACHTUNG: Der folgende Text enthält Spoiler!

Der „Höhere Wille“

Das böse Wesen, das "Elden Biest".

Der „Höhere Wille“ ist wie ein Gott und kommt nicht von dieser Welt. Er hat einen „goldenen Stern“ in das Zwischenland geschickt. Mit diesem Stern kam auch ein böses Wesen. Dieses Wesen heißt „Elden Biest“. Beides hat der „Höhere Wille“ gemacht, um seine Macht zu vergrößern.

Der „Elden Ring“

Das Zeichen des "Elden Ring".

Der „Elden Ring“ ist ein wichtiges Symbol der Macht. Er besteht aus dem „goldenen Stern“ und aus großen Runen. Runen sind alte Zeichen mit besonderer Kraft und Bedeutung. Jede Rune steht für ein Gesetz. Der „Elden Ring“ hat die Macht über diese Gesetze. Er wird in einem Baum aufbewahrt. Dieser Baum wird „Erdbaum“ genannt.

Der „Erdbaum“

Der "Erdbaum".

Der „Erdbaum“ ist ein sehr großer Baum. Er kann im ganzen Land gesehen werden. Seine Kraft nimmt er von dem wichtigen Ring, dem „Elden Ring“. Es wird gesagt, dass Leben aus den Wurzeln des „Erdbaums“ entsteht. Aber es gab auch schon vorher Leben im Land. Der „Erdbaum“ bleibt durch die Energie der Bewohner und Bewohnerinnen am Leben. Er nimmt ihre Energie in sich auf.

Die „Zwei Finger“ und die „Goldene Ordnung“

Die "Zwei Finger" mit der Spielerin oder dem Spieler.

Was wir schon wissen: Im Land gab es bereits Leben, bevor der „goldene Stern“ kam. Mit diesem und dem „Elden Biest“ wollte der „Höhere Wille“ seine Macht vergrößern. Die Bewohner und Bewohnerinnen wollten das verhindern. Es kam zu vielen Kriegen und der „Höhere Wille“ siegte. Zu dem Sieg haben die „Zwei Finger“ beigetragen. Das sind stumme Figuren, welche aussehen wie eine Hand mit zwei Fingern. Sie allein können mit dem „Höheren Willen“ sprechen. Für das Sprechen zwischen der Gottheit und den Figuren braucht es „Fingerleser“. Diese übersetzen die Gespräche. Der „Höhere Wille“ suchte eine Person, die die Herrschaft für ihn führen soll. Diese Person heißt Marika. Sie trägt den „Elden Ring“ und wird im Land als eine Göttin angesehen. Marika gründete die „Goldene Ordnung“. Das ist eine Gruppe, welche die Gegner des „Höheren Willen“ vernichten soll.

Der Erste Eldenfürst und die Geburt der Halbgötter

Godfrey, der Erste Eldenfürst.

Die „Goldene Ordnung“ geht schnell gegen die Feinde der Gottheit vor.
Es kam zu vier großen Kämpfen.

  1. Krieg gegen Riesen, die den „Erdbaum“ verbrennen wollten.
  2. Krieg gegen Drachen, die Götter töten können.
  3. Krieg gegen eine magische Schule von Raya Lucaria und Renalla (Mondkönigin).
  4. Krieg gegen einen König mit dem Namen Godrick, der die Macht wollte.

Marika suchte nach einer Person, die die Gegner vernichten kann. Sie wählte Hoarah Loux, der auch Godfrey heißt. Dieser wurde ihr Ehemann. Dadurch wurde er zu einem Halbgott. Der Krieg gegen die magische Schule wurde beendet. Für den „Höheren Willen“ kämpfte in diesem Krieg auch Lord Radagon.
Er und Renalla, die Mondkönigin, verliebten sich. Renalla kämpfte gegen den „Höheren Willen“. Dadurch gab es für eine kurze Zeit Frieden. Godfrey und Marika bekamen 3 Kinder. Diese hießen Godwyn, Morgot und Mogh. Radagon und Rennala hatten auch 3 Kinder. Diese hießen Ranni, Radahn und Rykard.

Exil des Fürsten, der erste Befleckte und der Zweite Eldenfürst

Malenia im Kampf.

Godfrey kämpfte gegen viele Gegner und tötete viele von ihnen. Mit der Zeit gab es keine Gegner mehr. Er nützte Marika nichts mehr. Marika schickte ihn und seine Leute weg aus dem Land. Sie sollten stärker werden, um später wieder zurückzukommen. Marika suchte sich einen neuen Ehemann. Das war Radagon. Dafür musste er Rennala verlassen. Durch die Trennung kam es zu einem neuen Krieg. Marika und Radagon bekamen zwei Kinder. Diese hießen Miquella und Malenia.

Zerstörung des „Elden Rings“

Die eingeschlossene Marika.

Es kam zu einem weiteren Zwischenfall. Ranni, die Tochter von Radagon und Rennala, nahm sich einen Teil der Rune des Todes. Diese Rune wurde von Maliketh verschlossen. Er wird auch Schatten von Marika genannt. Maliketh versucht die Rune so zu verstecken, dass nicht noch ein Teil gestohlen werden kann. Der Teil, der bereits weg war, wurde jedoch direkt genutzt. Der Halbgott Godwyn, Sohn von Godfrey und Marika, wurde damit getötet. Marika zerstörte nach Godwyns Tod den „Elden Ring“. Radagon versuchte, ihn zu reparieren. Das funktionierte nicht. Der Ring war in mehrere Teile zerbrochen. Diese Teile wurden zu unterschiedlichen Runen. Marika wurde zur Strafe in den „Erdbaum“ eingeschlossen.

Das Leben nach der Zerstörung des „Elden Rings“

Eine Schlacht vor einer Festung.

Nach der Zerstörung des „Elden Rings“ gab es keine Ordnung mehr. Marika war weg. Sie hat einen Platz hinterlassen, den viele einnehmen wollten. Es kam zu einem Krieg, welcher als „Die Zertrümmerung“ bezeichnet wurde. Es gab keinen klaren Sieger und im zerstörten Land bewegte sich nicht mehr viel. Alle leben nur ziellos vor sich hin. An diesem Zeitpunkt tretet Ihr, als Spieler und Spielerinnen, ins Zwischenland.

Die Story im Spiel „Elden Ring“ – mögliche Enden

Die Krone auf dem Thron.

Als Spieler müsst Ihr die Runen finden und den „Elden Ring“ wieder zusammensetzen. So kann es zu Harmonie im Land kommen. Ihr kämpft dabei auch gegen Radagon. Ihr erkennt, dass Radagon Marika ist. Sie bilden eine Einheit. Sie bestehen aus einer männlichen und einer weiblichen Hälfte. Nach dem letzten Kampf gegen das „Elden Biest“ gibt es 6 mögliche Enden. Diese hängen davon ab, wie Ihr das Spiel spielt. Die wichtigsten Unterschiede sind:

  1. Ihr repariert den „Elden Ring“. Ihr werdet zum Helden und zum nächsten Eldenfürsten. Die Zukunft des Landes ist entweder hoffnungsfroh oder düster.
  2. Wenn ihr euch für Rannis Weg entscheidet, müsst ihr auf die Macht verzichten. Ranni verspricht, dass sie das Land in Ordnung bringt. Sie bleibt eure Partnerin.
  3. Das geheime Ende: Die Geschichte geht böse aus. Die Welt versinkt im Chaos. Ihr verbrennt sie mit eurer Flamme.

 

Eine Antwort

  1. […] Von Angélique Adler, Ilona Asaturyan, Elen Babenko und Jamie Ann Rothwange. Erstveröffentlicht auf Germanistische Linguistik und Sprachgeschichte. […]

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