Schuppe, Robert Cornelis
FR (2)
SLUB TextLab/T3 (Alternativer Raum: ABS/2-09/U)
In diesem Seminar lernen Sie alle wichtigen Grundlagen des Programmierens mit Python von Grund auf. Gleichzeitig werden Sie in die Historische Linguistik am Beispiel von Texten der Herrnhuter Brüdergemeine eingeführt. Diese war im 18. und 19. Jahrhundert unter anderem in Gebieten der heutigen USA, der Karibik, Grönlands und Südafrikas missionarisch tätig und prägte durch ihre Publikationen maßgeblich das europäische Bild dieser Regionen und Kulturen.
Die beiden thematischen Stränge – Programmierenlernen und Herrnhuter Texte – werden zunächst parallel im wöchentlichen Wechsel verfolgt. Das Programmieren bringen Sie sich asynchron anhand von speziell für die Geisteswissenschaften konzipierten, niedrigschwelligen Online-Tutorials bei. Die Lerninhalte versetzen Sie in die Lage, eigene Skripte zu schreiben, um damit beispielsweise Daten bei zukünftigen Arbeiten auszuwerten. Anhand historischer Quellen aus Missionskontexten werden wir uns in den synchronen Sitzungen damit auseinandersetzen, wie im 18. und 19. Jahrhundert Bilder und Klischees nichteuropäischer Regionen etabliert und verfestigt wurden.
In der Mitte des Seminars vereinen sich die beiden Stränge, indem das erlernte Programmier-Know-How auf die Herrnhuter Texte angewandt wird. In gemeinsamen “Hackathons” schreiben wir Skripte, unter anderem für Schlüsselwort- oder N-Gramm-Analysen, um uns den Texten korpuslinguistisch zu nähern.
Das Seminar setzt einen eigenen Laptop (alternativ auch Tablet mit physischer Tastatur) voraus. Da die Grundlagen des Programmierens asynchron vermittelt werden, wird in der ersten Hälfte des Seminars jede zweite Woche zur üblichen Seminarzeit lediglich ein freiwilliges Tutorium angeboten. Es werden für dieses Seminar keine Programmierkenntnisse vorausgesetzt.