[…] sicher aber gibt es keine Einführung in die Semantik, die nicht das problematisierte, was dieser Titel ausdrücken will: dass nämlich Bedeutung ein sehr schillernder Ausdruck ist – in der Alltagssprache und oft genug auch in der Sprachwissenschaft. In der Alltagssprache deckt die Summe der Verwendungen von Bedeutung etwas das ganze breite Spektrum dessen ab, was mit dem semiotischen Diktum von ALIQUID STAT PRO ALIQUO an Möglichkeiten eröffnet ist. D.h. wir können bedeuten/Bedeutung alltagssprachlich immer dann verwenden, wenn wir gedanklich etwas nicht (nur) für sich selber, sondern für etwas anderes stehend (im allerweitesten Sinn) konzipieren. Verwandte Wörter (häufig bedeutungsgleich gebraucht, in der Wissenschaft aber oft auch zum Ausdruck einer spezifischen Differenz zu Bedeutung/bedeuten verwendet) sind Inhalt, Meinen/Gemeintes, Sinn, Bezeichnung/Bezeichnetes u.a. [Linke/Nussbaumer/Portmann 2004, S. 153]