Satzglied

Satzglieder hingegen sind relationale Größen; es sind Mengen nicht von einzelnen Exemplaren, sondern Mengen von Paaren, die ein bestimmtes Merkmal gemeinsam haben; diese Paare bestehen aus dem jeweiligen Satzglied einerseits und dem ganzen Satz andererseits. Das bedeutet, dass ein Wort oder eine Wortgruppe nicht ein bestimmtes Satzglied ist aufgrund eines diesem Wort oder dieser Wortgruppe inhärenten Merkmals, sondern aufgrund einer bestimmten Beziehung, die dieses Wort oder dieser Wortgruppe zum ganzen Satz hat. Es ist sinnlos zu sagen: „Nenn mir mal ein Subjekt!“ Nennen kann man höchsten einen ganzen Satz mit seinem Subjekt. [Linke/Nussbaumer/Portmann 2004, S. 90]

Proben zur Ermittlung von Satzgliedern

Zu den Regularitäten, die wir beim Bilden von Sätzen feststellen können, gehört auch, dass wir ein sehr gutes Gefühl dafür haben, welche Wörter in einem Satz enger zusammengehören als andere. Das können wir testen, indem wir unseren Beispielsatz noch etwas ausschmücken und dann noch einmal versuchen, die Wörter im Satz zu verschieben. Das nennt man die Verschiebeprobe oder den Kommutationstest. […]

Ein weiteres Verfahren, Satzglieder zu ermitteln, ist die sogenannte Ersetzungsprobe oder der Substitutionstest. Hier ersetzen wir die einzelnen Segmente im Satz durch Pronomina und sehen dadurch, welche Elemente durch die Ersetzung wegfallen. [Bremer/Müller 2021, S. 141f.]