Merkmale sprachlicher Zeichen

Arbitrarität Das Band, welches den Signifikanten mit dem Signifikat vereint, ist arbiträr (willkürlich, beliebig, nicht motiviert), und da wir unter „Zeichen“ ein Ganzes verstehen, das sich aus der Assoziation eines Signifikanten mit einem Signifikat ergibt, können wir auch vereinfacht sagen: Das sprachliche Zeichen ist arbiträr. [de Saussure 2016, S. 29-31]

Konventionalität Das Wort „arbiträr“ erfordert ebenfalls eine Erläuterung. Es soll nicht zu der Meinung verleiten, ein Signifikant unterliege der freien Wahl des einzelnen Sprechers […]. Der Terminus will nur besagen, dass das sprachliche Zeichen unmotiviert ist, arbiträr also im Verhältnis zum Signifikat, mit dem es in der Wirklichkeit keinen natürlichen Berührungspunkt hat. [de Saussure 2016, S. 29-31]

Linearität Der Signifikant als auditives Phänomen verläuft ausschließlich in der Zeit und hat Eigenschaften, die von der Zeit bestimmt sind: a) er weist eine Ausdehnung auf, und b) diese Ausdehnung ist nur in einer einzigen Dimension messbar: sie ist eine Linie. [de Saussure 2016, S. 33]

Assoziativität Zeichen sind im Gedächtnis niedergelegt. Die Verbindung von signifiant und signifié lässt sich im Hinblick auf diesen Sachverhalt auch in ihrer psychologischen Eigenart charakterisieren(,) […] das Verhältnis (ist) […] assoziativ. […] Assoziiert werden können nur unterschiedliche, aber miteinander verbundene Gedächtnisinhalte. [Linke/Nussbaumer/Portmann 2004, S. 35]