In der Sprachwissenschaft sind mindestens vier Bedeutungen zu unterscheiden:

• Regeln haben in traditionellen Sprachbeschreibungen oft normativen Charakter: Sie dienen zur Steuerung der Sprachverwendung.
• Regeln im Rahmen deskriptiver Sprachbeschreibungen sind im Allgemeinen nicht normativ, sondern Bestandsaufnahmen empirisch beobachtbarer Sprachphänomene.
• Regeln im Rahmen von Erzeugungsgrammatiken bzw. Erkennungsgrammatiken bilden Erzeugungsprozesse bzw. Erkennungsprozesse ab; sie sind als Anweisungen für formale Operationen zu verstehen. […]
• Handlungstheoretisch orientierte Sprachbeschreibungen explizieren Sprachverwendung als durch soziale Regeln geleitetes Handeln.

[nach Fries 2016, S. 558f.]