Morphemarten

Lexikalisches Morphem: Diese Unterscheidung ist eine nach dem signifié (im weitesten Sinne), dass das Morphem trägt. Eine scharfe Trennung ist hier nicht möglich, wir müssen eher von Polen auf einer Skala sprechen. Lexikalische Morpheme werden auch Grund- oder Wurzel- oder Basis- oder Kern-Morpheme genannt. Sie tragen eine Bedeutung im engeren Sinne, d.h. sie referieren auf Aussersprachliches. […]

Grammatische Morpheme: Grammatische Morpheme tragen dagegen eher innersprachliche signifiés oder ‚Bedeutung‘ (man spricht auch von grammatischer Bedeutung). Klassische Fälle sind hier etwa die sogenannten Flexionsmorpheme wie Kasus-, Numerus-, Person-Morpheme oder auch Adjektiv-Markierungen […] wie lich, -haft, Substantivmarkierungen wie heit, –ung usw.

Freie Morpheme: Diese Unterscheidung hebt ab auf ein Vorkommens-Charakteristikum. Freie Morpheme sind Morpheme, die als eigenständige Wortform auftreten können […].

Gebundene Morpheme: Gebundene Morpheme treten dagegen nie als selbstständige Wortform, sondern immer nur zusammen mit anderen Morphemen in einer Wortform auf […]. [Linke/Nussbaumer/Portmann 2004, S. 67]